Baubiologische Stadtraumplanung beinhaltet die ganzheitliche Entwicklung und Gestaltung gesunder StadtLandschaften. Neben dem Klimaaspekt und der Förderung ökologischer Bauweisen, spielt für die baubiologische Stadtraumplanung auch die menschenfreundliche architektonische Gestaltung der Flächen und Gebäude und das soziale Miteinander eine wesentliche Rolle für mehr Lebensqualität in urbanen Räumen.
Klima- und Ressourcenschutz
Der Städtebau ist eine der größten Umweltsünden unserer Zeit. Der Lebensraum von 45% der Menschheit, die in den Küstenregionen wohnen (75% aller Megastädte mit mehr als 10 Millionen Einwohnern befinden sich dort), ist durch steigende Meeresspiegel bedroht. Hitze, Artensterben und Umweltverschmutzung schaden schon heute unserer Gesundheit. Das weltweite Wachstum urbaner Lebensräume, vor allem in den Entwicklungs- und Schwellenländern, stellt die dringende Frage nach einem gesunden Zusammenleben im städtischen Kontext. Urbane Gesellschaften verbrauchen schon jetzt etwa 75% der globalen Ressourcen (www.fraunhofer.de).
Deswegen ist stadtbaubiologisch ganzheitliche Raumplanung nach sozialökologischer Auffassung eine gute Alternative für gesunde, die Umwelt schützende menschliche Lebensräume. Entscheidend wird dabei sein, den ökologischen Fußabdruck zu optimieren, indem Städte und Dörfer zukunftsfähig und nachhaltig geplant und in Wechselwirkung mit den natürlichen Lebensräumen für Tiere und Pflanzen geschaffen werden.
Der European Green Deal ist dazu ein gutes, von der EU am 11.12.2019 vorgestelltes Konzept mit dem Ziel, bis 2050 in der Europäischen Union die Netto-Emissionen von Treibhausgasen auf null zu reduzieren und somit als erster Kontinent klimaneutral zu werden.
Gesunde StadtLandschaften
Der schonende Einsatz natürlicher Ressourcen, regionale Bauweisen und Materialien-verwendung sowie geschlossene Kreislaufsysteme für Bauprodukte, von der Erzeugung, über den Gebrauch und die Entsorgung der Baustoffe und Gebäude, sind entscheidene Ansätze für Gesundes Bauen.
Die drastische Reduzierung der Luftschadstoffe, klima-, umwelt- und sozialgerechtes Bauen, weniger versiegelte Flächen, mehr natur- und fahrradfreundliche Wege in den Städten und ein attraktiver öffentlicher Nahverkehr wären dabei ebenfalls wichtige erste Schritte und ein Gewinn für die Gesundheit wie für den Planeten.
Werden weiterhin architekturpsychologische Aspekte bei der baubiologischen Stadtraumplanung verstärkt berücksichtigt, verbessert das die Qualität städtischer Lebensräume entscheidend.
Baubiologische Stadtraumplanung zeigt Wege und Möglichkeiten mit vielen ganzheitlichen Schritten, gesunde StadtLandschaften für eine harmonische(re) Welt zu gestalten.
Autor
Christoph Bijok (✝ 2023) , Dipl. Ing., Architekt
weitere Veröffentlichungen des Autors zum Thema
Das Buch „StadtLandschaften“ zeigt modellhaft Ideen und Wege zu gesunden Städten, indem es die enge Wechselbeziehung zwischen Mensch und Natur als Ausgangspunkt für die Gestaltung unserer Städte nimmt. Ausführlich wird dargestellt, wie wichtig es ist, Dichte und Weite, Privatheit und Öffentlichkeit als gegensätzliche menschliche Grundbedürfnisse, die tief in unserer Psyche verankert sind, bei der Planung von Stadt und Haus zu berücksichtigen. In den „StadtLandschaften“ finden sowohl die Sozialität und Enge der Stadt als auch die Individualität und Freiheit der Natur als gegensätzliche Lebensformen versöhnlich zusammen. Das Buch ist als E-Book beim IBN-Verlag erhältlich.
ausgewählte Beiträge aus dem baubiologie-magazin
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