Baubiologische Bauweise - regional und natürlich Bauen
Mit dem Wissen, um die gesundheitliche Relevanz und Nachhaltigkeit der eingesetzten Materialien und Technologien sowie weiterer Einflüsse, wie Form und Farbe, Akustik oder Geruch schafft die baubiologische Bauweise Gebäude für gesundes Wohnen und Arbeiten.
Baubiologische Bauweisen in Leicht- und Massivbau
Als Baustoff für Leichtbauten in Skelett- oder Rahmenbau wird oft regionales Holz verwendet. Bauteile wie Decken werden darin in Holz- oder Ziegelbauweise errichtet. Massivbauten werden mit verschiedensten Steinen, wie Ziegel, Kalkstein oder mineralisch gedämmten Formsteinen gemauert, aber auch als Massivholzbau umgesetzt.
Massive mineralische Bauteile bieten im Gegensatz zu Holzbauteilen einen höheren Schallschutz und haben durch das hohe Gewicht die Fähigkeit Wärme zu speichern. Will man in Leichtbauweise bauen, ist die Schaffung von Speichermasse im Inneren wesentlich. Sind Außenwände in Holzbauweise geplant, können Decken und Innenwände z.B. über Ziegeldecken und Lehmsteinwände massiv gebaut werden. So ergibt sich ein Hybridbau.
Vorteile der Holzbauweise sind eine kürzere Bauzeit, die gute Ökobilanz und eine sehr gute Wärmedämmung mit natürlichen Baustoffen, z.B. Stroh, Holzweichfaser oder Zellulose.
Baubiologische Bauweise mit Lehm und Stroh
Ein Massivbau kann auch mit Stampflehm oder Hanfbeton umgesetzt werden. Die Forschung zeigt, dass 3D-Druck neben Beton auch mit dem Baustoff Lehm bestens funktioniert. Will man Lehm, aber auch Holz, einsetzen, ist immer für entsprechenden Witterungsschutz zu sorgen, Holz und Lehm schaffen dabei allerdings einen unschlagbaren Mix aus gesunden synergetischen Materialien.
Massives Bauen ist genauso nachwachsend und lastabtragend mit Strohballen möglich. Diese Bauweise ist, außer als Dämmung noch nicht baurechtlich geregelt, wird aber immer öfter mit Zulassung im Einzelfall angewendet. Dabei werden Strohballen wie Mauersteine benutzt und für die raumabschließenden Oberflächen genauso verputzt, innen mit Lehm und außen witterungsgeschützt mit Kalk.
Autorin
Nurgül Ece, Dipl. Ing. Architektin, Baubiologin IBN, Webseite