Radonschutz ist ein wichtiges Bauthema! - Ergebnisse des Radon-Netzwerktreffens in Oetz in Tirol am 06./07.11.2024

Der Verband Baubiologie war mit einem Informationsstand auf dieser Tagung präsent und konnte damit sowohl interessierten Fachleuten aus dem Bauwesen als auch Kollegen aus der Baubiologie seine Aktivitäten nahebringen.

Die Gemeinde Oetz in Tirol wurde nicht zufällig als Austragungsort des Österreichischen Radon Netzwerk-Treffens 2024 ausgewählt. In diesem Ort ist, auf Grund von geologischen Besonderheiten die Radon Belastung extrem hoch. Ursache ist ein Felssturz vor 8000 Jahren, dessen Schüttkegel nur durch eine dünne Erdschicht bedeckt ist und der daher sehr stark Radon ausgast. Gerade in diesem Gebiet sind Radonschutzmaßnahmen sehr wichtig und hier kann man auch besonders gut erkennen, welche Maßnahmen auch bei sehr hoher Bodengasbelastung verlässlich wirken.

Radon in Innenräumen ist eine stark Unterschätze Gefahr für die Gesundheit.

Man rechnet mit 550 Todesfällen im Jahr in Österreich durch erhöhte Radonbelastung. Eine Erhöhung der Radon-Aktivitätskonzentration um 100 Bq/m³ im Jahresmittel führt zu einer Erhöhung des Lungenkrebsrisikos um 15%. Durch Radon ausgelöster Lungenkrebs ist besonders kleinzellig und daher schwerer heilbar. Rauchen verursacht bei den Lungenzellen oxydativen Stress und erhöht so das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken enorm.

Durch baurechtliche Vorgaben sollen bekanntlich die Risiken des Radoneintritts in Gebäude minimiert werden. So soll zum Beispiel bei stark erhöhter Radonbelastung die Behörde eine Widmung als Bauland unterlassen. Zur praktischen Umsetzung dieser Vorgaben gab es interessante Vorträge sowohl von Behördenvertretern des Landes Tirol als auch von ausführenden Unternehmen.

Unser Vorstandsmitglied Pamela Jentner hat einen interessanten Vortrag zur effizienten Sanierung gehalten. Sanierungen sollten systematisch und geplant durchgeführt werden. Die "Versuch und Irrtum" Methode ist kostenintensiv und daher zu vermeiden.

Ein Behördenvertreter aus Bozen hat über den italienischen Radonschutzplan und seine Umsetzung referiert. Zur praktischen Umsetzung des Arbeitnehmer:innenschutzes haben betroffene Unternehmen berichtet, wie sie die gesetzlichen Anforderungen erfolgreich umsetzen und durch aktive interne Kommunikation die Mitarbeiter motivieren, die Maßnahmen mitzutragen.

Hersteller von Radon-Messgeräten haben ihre Produkte präsentiert, darunter sind auch neue kompakte Messgeräte mit zeitlicher Aufzeichnungsfunktion sowohl für den privat als auch für den professionellen Einsatz.

Die Veranstaltung endete mit zwei Fachexkusionen: in eine Sonderheilanstalt, wo wir die Umsetzung des Arbeitnehmer:innenschutzes kennenlernen durften und zu besonders belasteten Wohnhäusern, wo wir die Methoden der erfolgreichen Sanierung und Reduktion der Belastung im praktischen Beispiel sehen konnten.

Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und wir freuen uns auf das nächste Treffen des österreichischen Radon Netzwerks!

Autor
Andreas Schleidt-Schuller, Webseite

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