Das Projekt „CycloPlasma“ - eine Chance für die nachhaltige Sanierung kontaminierter Holzbauteile in Bestandsgebäuden

Fraunhofer Institut für Bauphysik IBP und die Fraunhofer Zukunftsstiftung können mit dem Projekt „CycloPlasma“ erste Erfolge für eine neue Technologie zur nachhaltigen Sanierung von kontaminierten Holzoberflächen aufweisen.

Durch die Kombination zweier verschiedener Reinigungsmethoden können schadstoffbelastete Holzoberflächen nachhaltig saniert und gleichzeitig ein wichtiger Beitrag zur Gesundheitsvorsorge für die Gebäudenutzer geleistet werden. Der vorsorgliche Einsatz von Fungiziden und Insektiziden zum Schutz tragender Holzbauteile gegen Schimmel- und Insektenbefall in den 70er und 80er Jahren verursacht noch heute enorme gesundheitliche Risiken, Herausforderungen und Kosten. Nach Angaben der Fraunhofer Zukunftsstiftung sind in Deutschland noch ca. drei Millionen Wohn- und Großgebäude, potenziell mit PCP- und Lindan-haltigen Holzschutzmitteln, also krebserregenden und neurotoxischen Schadstoffen belastet.

Werden bei der Gebäudeerkundung vor Sanierungs- und Rückbaumaßnahmen in älteren und historischen Gebäuden Schadstoffe, wie Lindan, PCP oder DDT festgestellt, sind entsprechende Sanierungsmaßnahmen erforderlich.

Wie nachhaltig sind die aktuellen Sanierungsmöglichkeiten?

Die sicherste Methode zur Schadstoffreduzierung in Innenräumen ist natürlich der Ausbau der kontaminierten Hölzer. Weitere Möglichkeiten sind z.B. die Isolierung und luftdichte Abschottung der Bauteile gegenüber der Raumluft oder die Erhöhung der Luftwechselrate in Verbindung mit technischen Systemen zur Luftreinigung. Der Ausbau noch tragfähiger, aber kontaminierter Hölzer ist leider nicht immer nachhaltig, die Abschottung dagegen bietet meist keinen dauerhaft sicheren Schutz für die Gebäudenutzer, da die Schadstoffe im Gebäude verbleiben. Besondere Herausforderungen ergeben sich auch im Bereich der Sanierung historischer Gebäude und Denkmäler.

Nachhaltigkeit und Gesundheitsvorsorge im Projekt „CycloPlasma“

Die noch in der Entwicklung befindliche Methode des Fraunhofer Instituts für Bauphysik IBP setzt auf eine Kombination von zwei verschiedenen Technologien zur Dekontamination von holzschutzmittelbelasteten Holzbauteilen.

In Phase 1 wird eine Flüssiglösung auf die Holzoberfläche aufgebracht, die mit einem Fänger-Molekül ausgestattet ist. Dadurch werden die Schadstoffe im Hohlraum eingeschlossen und im Holz verkapselt. Die nach der Sättigung noch verbleibenden Schadstoffe werden über einen Sogstrom in die Raumluft überführt, dort durch einen auf Plasmatechnologie basierenden Luftreiniger inaktiviert und durch elektrische Spannung zerstört. Das Ziel ist die rückstandslose Entfernung der Schadstoffe und eine Weiternutzung der Holzbauteile und -konstruktionen.

Informationen der Fraunhofer Zukunftsstiftung 

Um dieses Pionier-Projekt „CycloPlasma“ sowie weitere gelungene Sanierungsbeispiele hautnah zu erleben, veranstaltet der Verband Baubiologie am 11./12.07.2024 die zweitägige "Praxis-Exkursion zum Forschungsprojekt Cycloplasma - innovative Sanierung kontaminierter Holzkonstruktionen und Baubiologische Reinigungs- und Sanierungsmöglichkeiten in Bestandsgebäuden" in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut für Bauphysik IBP, dem Fraunhofer Zentrum Benediktbeuern und der Stiftung Baubiologie.Architektur.Umweltmedizin.

Der Verband Baubiologie lädt alle Mitglieder und Interessierten am 11./12.07.2024 zu einer Praxis-Exkursion zum Forschungsprojekt CycloPlasma ein. Wir besichtigen gemeinsam die Projekt- und Versuchsräume im Freilichtmuseum Glentleiten, das Fraunhofer Institut für Bauphysik in Valley sowie das Fraunhofer-Zentrum für energetische Altbausanierung und Denkmalpflege in Benediktbeuern und stellen Baubiologische Sanierungsmöglichkeiten vor.

zur Praxis-Exkursion zum Forschungsprojekt CycloPlasma − innovative Sanierung kontaminierter Holzkonstruktionen und Baubiologische Reinigungs- und Sanierungsmöglichkeiten in Bestandsgebäuden...

  • Bild:

    Laurentius Mayrhofer | pixelio.de

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